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Bodega Maruccia

2. Advent auf Mallorca, 17 Grad Plus und Wein-Tasting bei Frank Maruccia

By 5. Dezember 2016 Europa, Food, Mallorca, Popular Posts, Unterwegs
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Mein erster 2. Advent auf Mallorca erscheint mir surreal bei 17,5 Grad, blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Ich bin auf dem Weg nach LLucmayor zur Bodega von Frank Maruccia. Der gebürtige Stuttgarter mit italienischen Wurzeln betreibt hier seit dem Jahr 2009 sein eigenes Weingut mit Blick auf das Kloster Sa Ronda.

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Sa Ronda mit Regenbogen
Fotos: @Bodega Maruccia

Ausflug zum Tag der offenen Bodega

Zum 2. Advent hat er zum ersten Mal zum „Tag der offenen Bodega“ eingeladen. Eigentlich sieht sein Konzept nämlich nur den Besuch von Clubmitgliedern vor. Wein produzieren für 953 Clubmitglieder, das war damals die Idee des ehemaligen Marktforschers, der irgendwann seine Firma verkaufte und seit dem Geld verdient mit Dingen, die ihm Spaß machen.

Selbst guten Wein auf der eigenen Bodega zu produzieren ist eins davon, auch wenn es, wie er selbst sagt, nichts ist, mit dem er reich werden könnte. Er ist einer, der es genau wissen will und nicht eher Ruhe gibt, bis das Ergebnis für ihn sitzt. Kaum etwas, das er nicht selbst machen würde für seinen Wein auf dem Weg von der Traube zum guten Tropfen im Glas.

Dass er weiß, wie er es haben will wird spätestens auf der Führung durch seine Produktionsstätte direkt neben der schicken Show-Küche mit Probierstube klar.

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Frank Maruccia in seinem Element: in der Bodega-Küche und auf Bildern bei der Arbeit, die für ihn keine ist
Foto: @Bodega Maruccia

„Als Winzer muss man nicht verrückt sein – aber es hilft.“

Sagt Frank Maruccia und erzählt uns auf der Führung durch seinen liebevoll hergerichteten Weinkeller von sich und seinen Zielen. In erster Linie will er Weine produzieren, die kompromisslos seine eigenen Ansprüche erfüllen. „Das ist schwierig, wenn ich nicht jeden einzelnen Prozessschritt selbst begleite. Manchmal denke ich schon, dass ich wohl ziemlich bescheuert sein muss. Wein betreuen ist zuweilen so, wie sich um ein Baby zu kümmern.” Und doch macht ihm gerade das die meiste Freude: von der Arbeit im Weinberg bis zur Abfüllung in die Flasche alles selbst zu machen. Und wenn am Ende nach all dem Probieren und Warten der Wein Flaschen auf den Tischen seiner Bodega und ausgewählten Restaurants steht, ist sicherlich auch ein bisschen Stolz dabei. Weine machen zu lassen, das wäre nichts für ihn, den Naturmenschen. Er will mitwirken, gestalten und vor allem beste Qualität produzieren, eine, die ihm selber schmeckt und zufrieden macht.

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1. Etage der Maruccia’schen Produktionsstätte

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Unten im Weinkeller: Wenn man den Proben aus den Fässern zieht, kann man dem Wein beim Gutwerden zuhören

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Den einzigen Weisswein, einen Chardonnay, sowie den Rosé baut er in Betoneiern aus. Rotwein gehört für Frank Maruccia in große Fässer aus französischer Eiche. Er möchte, dass das Holz zugunsten der Frucht im Hintergrund bleibt.

Weine nur mit Regenwasser – auf Mallorca

Der Winzer, der schon als Kind beim Onkel in Apulien und in Württemberg im Weinberg mithalf und später als Hobby Weinanbau studierte, verzichtet gänzlich auf künstliche Bewässerung.

Das ist durchaus erstaunlich auf einer so trockenen Insel wie Mallorca. Die Rebstöcke zehren einzig von dem, was der Regengott über Mallorca abwirft. Das kann auch mal dürftig ausfallen, doch Frank Maruccia hat festgestellt, dass gerade dadurch ausdrucksstarke Weine entstehen, die außerdem mit verhältnismäßig geringem Alkoholanteil auskommen. Der „Einstiegsrotwein“, zu 100 Prozent aus der autochthonen mallorquinischen Traube „Callet“ hergestellt, bringt es gerade einmal auf 11 Prozent Alkoholanteil. Ein perfekter Wein selbst für einen warmen Sommer, denn auch gekühlt schmeckt er hervorragend.

Noch ein Geheimtipp: Bodega Maruccia

Auf der Insel gelten die Weine von Frank Maruccia als Geheimtipp. Bis vor gar nicht langer Zeit waren sie einzig den Clubmitgliedern vorbehalten, zum Glück für mich und andere dürfen inzwischen auch Nicht-Mitglieder zu den regelmäßig stattfindenden Events vorbeikommen. Im nächsten Jahr kommt kein Geringerer als Juan Amador vorbei und auch andere (Sterne-) Köche zaubern in der Bodega-Küche Leckereien passend zu den Maruccia-Weinen.

LINKS, INFOS, FAZIT

Mehr über den Winzer, seine Weine, ihre Herstellung und die Bodega gibt’s hier: Bodega Maruccia. Facebook informiert über Events und News aus dem Weinberg.

50% verrückt, 100 Mallorca, 100% Self-Made

Mein Fazit: die Bodega ist absolut einen Besuch wert und ich freue mich auf das nächste Mal. Mein erster 2. Advent auf Mallorca hätte kaum schöner ausfallen können: wunderbare Menschen, köstliches Essen, ein erstaunlicher Winzer und umwerfende Weine.

Schade, dass es (noch?) keine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Ich wäre sonst vermutlich geblieben. 😉

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