Noch stehe ich zusammen mit vielen anderen Journalisten auf dem Frankfurter Flughafen und warte auf die Ankunft des ersten A350. Auf der Rolltreppe stürzt eine junge Frau mitsamt einem imposanten Stativ an mir vorbei und erklärt, dass sie keinesfalls die Ankunft des neuen Fliegers verpassen wolle. Mir war bis dato nicht bewusst, dass ein neues Flugzeug Menschen in derartiges Verzücken versetzen kann und ich schäme mich beinah ein wenig, dass ich mich bisher so wenig dafür interessiert habe. Die allgemeine Begeisterung hat etwas von Aufbruchstimmung und geht nahtlos auf mich über. Ich will ihn jetzt auch sehen, den neuen Stern am Flugzeughimmel!
Finnair hat, so erfahre ich von Jan Pellinen, dem Vertriebsdirektor für Zentraleuropa, insgesamt 19 Modelle des neuen Airbus A350 XWB im französischen Toulouse geordert. Damit ist die Finnair die erste europäische und neben Qatar Airways und Vietnam Airlines weltweit die dritte Fluglinie mit dem neuen Airbus in der Flotte. „XWB“ steht übrigens für „extra wide body“. Der breite Rumpf des A350 hält mehr Platz für größere Sitze bereit und bietet entsprechend mehr Komfort. Es gibt insgesamt 297 Plätze, davon 46 in der Business Class, 43 in der Economy Comfort and 208 in der Economy Class.
Umweltfreundlich unterwegs
Durch die neue Bauart soll der A350 besonders umweltschonend unterwegs sein und 25 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Dank neuer, von Rolls Royce entwickelten Motoren fliegt er leise, die Fluggeräusche sowohl außen als auch im Kabineninneren fallen vergleichsweise dezent aus, Der breite Flugzeugrumpf des A350 bietet mehr Platz für breitere Sitze und damit auch mehr Komfort für die Fluggäste.
Ein neuartiges Luftfiltersystem sorgt für eine angenehme Luft: alle zwei bis drei Minuten wird sie ausgetauscht. Dem steifen Nacken soll eine zugluftfreie Klimaanlage vorbeugen und verstellbare Temperaturzonen sowie ein niedrigerer Kabinendruck sollen das Wohlbefinden zusätzlich steigern.
Nur ein einziges Mal: im A350 von Frankfurt nach Helsinki
Kurze Zeit später steht er vor mir, der neue, weiße A350 von Finnair mit dunkelblauem Namensschriftzug. 309 Passagiere fasst der Vogel und genauso viele werden heute dem historischen Ereignis bewohnen beiwohnen, denn der A350 wird nur dieses eine Mal von Frankfurt nach Helsinki fliegen. Ich bin Teil des Happenings und erst viel später dämmert mir das Besondere des Augenblicks.
Noch müssen die Mitflieger allerdings am Gate ausharren, denn als erstes dürfen sich die Journalisten, die zahlreich erschienen sind, von den Vorzügen des Neulings überzeugen. Bekleidet mit quietschgelben Westen mit Aufdruck „Fraport“ begutachten sie fachmännisch den Neuling. Einige sitzen Probe, die meisten in der Business Class. Ihre Sitze lassen sich in vollständig flache Betten umwandeln, jeder Sitz ist zum Gang ausgerichtet.
Lustiger Vogel: Damentoilette und Polarlicht an Bord
Auf mich wirkt der A350 extrem großzügig, weiträumig und angenehm frisch, ein bisschen so wie frisch gewaschen. Die hellen Farben der Polster und Wände, das dezente Licht am Flugzeughimmel, das abwechselnd in Polarlicht blau und grün schimmert, schaffen tatsächlich eine entspannte, beruhigende Atmosphäre. Die lächelnden Finnair Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen in ihren tief blauen Kostümen passen hervorragend zum blauen Finnair-Schriftzug und dem Gesamtinterieur. Ich höre, wie ein männlicher Journalist irritiert fragt, wozu es denn ein eigenes Bad für Damen gäbe. Die freundliche Stewardess wagt den Versuch, ihm die Gründe zu erläutern. Ich bin nicht sicher, ob er sie verstanden hat.
Ich sitze Probe in der Economy Class, schließlich darf ich mich später in die breiten Sessel der Business Klasse fallen lassen. Auch die „Eco“ Slim-Line-Sitze empfinde ich als großzügig in puncto Bequemlichkeit, Beinfreiheit (ca. 79-82 Zentimeter) und Sitzgröße. In der Economy-Comfort-Class beträgt der Sitzabstand nochmals 10 cm mehr Beinfreiheit.
Vor dem Cockpit hat sich eine Schlange gebildet, jeder möchte einen Blick in das Zentrum der Macht werfen. Es beeindruckt mit seinen Abertausenden von Knöpfen und blinkenden Lichtern. Die beiden ausgesprochen freundlichen finnischen Piloten, die sich von dem Trubel in ihrem Rücken kein bisschen aus der Ruhe bringen lassen, tragen für mich zusätzlich zum positiven Gesamteindruck bei.
Abheben in eine neue Zukunft
Kurze Zeit später sitze ich auf meinem sesselartigen Platz in der Business Class und fühle mich wie Gott in Finnland. Besonders gefallen mir die riesigen Flatscreens, auf denen ich auf einer 3-D-Weltkugel die Route bis nach Helsinki verfolgen kann. Zu den großen Städten sind touristische Informationen hinterlegt, die automatisch aufpoppen, wenn man den Ort hoch oben in der Luft passiert.
Der A350 soll die Zukunft der Luftfahrt und auch die der Finnair maßgeblich zum Positiven verändern und ich glaube, das hat er drauf.
Er wird Helsinki mit Asien verbinden, am 21. November startet der erste Flug nach Shanghai und dann, ja dann macht so ein komfortables Reisen in der Business Class natürlich noch viel mehr Spaß und Sinn.
Ob die junge Dame mit Stativ von heute Morgen ihr Foto bekommen hat, geht es mir kurz durch den Kopf, während ich meinen tiefroten, finnischen Heidelbeersaft schlürfe. Inzwischen verstehe ich jedenfalls den Zauber, den dieses neue Flugzeug umgibt. Vielleicht liegt es an dem betörend blauen Polarlicht, das jetzt gerade die Decke flutet. Vielleicht aber auch an meiner wachsenden Schwäche für Finnland und die Finnen. Kiitos, Finnair! Danke, dass ich dabei sein durfte und bye nyt!
Spacig: blaues Polarlicht am finnischen A350 Firmament
Die Reise wurde unterstützt von Finnair. Kiitos!
Links:
Hier geht es zum Video – live aus dem A350: Im neuen A350 von Finnair nach Finnland
Extra Seite von Finnair zum A350
Mehr zum A350 von Finnland zum Beispiel hier
Wie das Land, so die Finnen
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