Frühstück á la Lieblingsflecken, mit dem besten Haferbrei “ever”. Super einfach, super lecker!
Der schickere, englische Name dafür lautet “Porridge”. Das es heute sogar mikrowellentauglich als Einzelportion im Supermarkt zu kaufen gibt. Aber mal ehrlich: das können wir doch auch selber!
Eines vorweg: ich bin kein Frühstücker. Mein Problem mit dem Wort ist der Teil “Früh”, denn morgens früh bin ich etwa so fit wie ein Faultier und habe direkt nach dem Aufstehen einfach keinen Hunger. Ist so, auch wenn alle Welt sagt, dass das total ungesund sei. Mir geht es gut dabei. Ich esse, wenn ich Hunger bekomme, und das ist in der Regel zwischen 11 und 13 Uhr. Dann, wenn andere schon lange an das klassische Mittagessen denken. Mir ist das egal, wer sagt denn, dass ein Frühstück früh eingenommen werden muss? Eben!
Kein Bock auf Brot?
Wir Deutschen essen ja tendenziell ziemlich viel Brot. Pro Kopf etwa 83 Kilogramm, inklusive Backwaren. Kein Wunder, wir haben ja auch weltweit die größte Auswahl an Sorten und frische Brötchen am Sonntagmorgen gehören einfach dazu. Ist ja auch ok, doch ab und zu, da kann man ja auch mal was anderes ausprobieren.
7 subjektive Gründe für ab und zu mal Haferbrei:
1. er lässt sich schnell zubereiten
2. man kann ihn warm essen
3. er ist gesund
4. er macht satt
5. er macht NICHT träge
6. er macht nicht dick
7. es schmeckt verdammt lecker
Ach ja, die Wissenschaft!
Selbst die Wissenschaft liebt Haferbrei (und alle anderen Getreidesorten, ja), so wird er in sowohl in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als auch im Ayurveda empfohlen. Mit beidem habe ich Erfahrung und seit meiner Ayurveda Kur in Indien weiß ich, dass warme Gerichte gut für mich sind. Warum? Weil ich ein Vata-Pitta Typ bin. Ein was?
Kurzer Exkurs Ayurveda
Ayurveda ist eine uralte indische Behandlungsmethode, die den Menschen genau wie die TCM ganzheitlich betrachtet. Auch wenn es vordergründig um beispielsweise Rückenschmerz geht, heißt das im Ayurveda noch lange nicht, dass nur der Rücken behandelt wird. Genauso würde ein TCM Arzt in der Akupunktur nicht nur den Rücken “nadeln”, sondern andere Stellen am Körper, die aus TCM-Sicht mit dem Rücken in Verbindung stehen.
Im Ayurveda geht man davon aus, dass das Wissen um unsere individuelle Konstitution ausschlaggebend für ein gesundes und glückliches Leben ist. Kennen wir unsere eigene Natur, können wir auf unsere körperlichen Bedürfnisse eingehen und unsere geistigen Potentiale entfalten. Dabei bestimmen die drei sogenannten Doshas (Vata, Pitta, Kapha) die Qualitäten und die Ausdrucksform von Körper und Geist.
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Es geht um das Gleichgewicht der körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte. In einer Ayurveda Kur wird, wie man im Ayurveda sagt, “die Gesundheit des Gesunden gestärkt und die Krankheit des Kranken behandelt”. Das allein gefällt mir, denn es zeigt, dass die alten Inder schon immer daran geglaubt haben, dass die Prävention am Anfang steht, nicht die Zugabe von Medikamenten im Krankheitsfall. Und das hat ja auch etwas mit Selbstverantwortung zu tun: ich gestalte mein Leben bewusst so, dass ich möglichst gar nicht erst krank werde. ICH bin dafür verantwortlich, nicht mein Arzt.
Auch die TCM geht übrigens davon aus, dass die Ernährung und die Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit spielen. Inzwischen ist das wohl auch kein Geheimnis mehr. Gefühlt beschäftigen sich heutzutage glücklicherweise bereits sehr viele Menschen mit einer gesunden und für die Umwelt verträglichen Ernährungsweise. Stichwort vegan und so weiter.
Frühstück á la Lieblingsflecken: mit dem besten Haferbrei EVER!
Wer es also gern warm und auch ein bisschen süß mag, wird mit dieser Variation glücklich. Versprochen. Übrigens eignet sich das Rezept auch für die Veganer unter Euch, ihr tauscht einfach die Milch gegen Soja- oder Hafermilch und den Honig gegen Ahornsirup oder Fruchtdicksäfte.
Alles was ihr braucht sind Haferflocken (Zartblatt, zum Beispiel von Demeter – Bauck Hof), heißes Wasser, Milch, Zimt, Kardamon oder Vata/Pitta/Kapha-Churna aus dem Bio-Laden, Honig und frisches Obst nach Jahreszeit. Im Moment bieten sich zum Beispiel frische Pflaumen, Äpfel, Birnen und rische Feigen an. Wer es gerne richtig süß mag, gibt auch noch 1-2 frische Datteln dazu.
Und so geht es:
– ca. 1/4 l Wasser im Wasserkocher zum Kochen bringen
– 3-4 Pflaumen entkernen und halbieren, 2 Feigen vierteln, 1 Apfel oder 1 Birne in kleine Stücke schneiden
– Pflaumen, 1 Feige und die Hälfte der Apfelstücke mit ca. 1/8 l Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, mit Zimt und Kardamon würzen und ca. 5-10 Minuten köcheln lassen
– Haferflocken (Portion nach Wunsch, ich nehme etwa 6-10 EL) in eine Müslischüssel füllen und nach und nach mit dem heißem Wasser übergießen und einen Schuss Milch hinzugeben; die Haferflocken saugen die Flüssigkeit auf, also einfach probieren, wie flüssig oder fest ihr den Brei mögt. Am Anfang eher wenig Wasser nehmen, ziehen lassen und nachgießen. Bedenken: zum Schluss kommt das Fruchtmuss hinzu, das auch Flüssigkeit enthält!
– Etwas flüssigen Honig über die Haferflocken geben und mit Zimt und etwas Kardamon würzen
– Zum Schluss den warmen Fruchtbrei unter die Flocken mischen und das ganze für 1-2 Minuten ziehen lassen
– Mit den nicht gekochten Früchten und weiteren wie Himbeeren etc. garnieren
Sollte die Masse zu fest sein, etwas Wasser oder Milch nachgießen. Sollte es zu wenig süß sein, mit Honig nachsüßen oder 1-2 Datteln in Stücke schneiden und untermischen.
FERTIG!
Ich bin gespannt, wie es Euch schmeckt und freu mich über Kommentare und Anregungen!
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Weitere Infos zu Ayurveda:
Kochen nach Ayurveda von Dr. Karin Pirc
Weitere Infos zur Ernährung nach TCM:
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